Queere Perspektiven in der Kunst der Frühen Neuzeit
Ein kostenloses Angebot für Alle im Rahmen der Ausstellung
‘Brüche, Lücken, Sprünge – Queere Zeitlichkeiten’
Do 22.05.2025, 18:00 Uhr, QUEER MUSEUM VIENNA
Otto Wagner Areal, ehem. “Direktion”, Stiege 2, Hochparterre,
Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien
Ein Vortrag von Kero Fichter
In einer Welt, in der Queerfeindlichkeit zunehmend erstarkt und binäre Geschlechternormen zementiert werden, ist es umso wichtiger, einen Blick in die eigene Vergangenheit zu werfen – denn auch in Europa waren Geschlecht und Sexualität niemals starr, sondern stets im Fluss. Die Bildende Kunst der Frühen Neuzeit (ca. 1500–1800) offenbart zahlreiche Motive und Erzählungen jenseits der cisgeschlechtlichen, binären Heteronormativität. Von crossdressenden Helden über kämpfende Frauen bis hin zu in Männer verliebten Göttern – auch in Renaissance und Barock war das Spektrum queerer Ausdrucksformen breit und bunt.


Während sich die Forschung – Göttin sei Dank – schon seit Längerem mit queeren Aspekten der Frühen Neuzeit beschäftigt, bleibt das Thema in musealen Großausstellungen bislang weitgehend unberücksichtigt. Die meisten Museen fokussieren auf die Zeit vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, und wenn die Frühe Neuzeit thematisiert wird, dann meist nur in kleinem Rahmen. Der Vortrag beleuchtet, wie Museen die visuelle Repräsentation von Queerness in der Frühen Neuzeit erfolgreich in ihren Ausstellungsstrategien verankern können.
Kero Fichter:

Kero Fichter ist Kunsthistoriker und Doktorand an der Universität Wien. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit der Darstellung von Sexualität, Körperbildern und Geschlechterverhältnissen in der westlichen Kunst – mit besonderem Fokus auf die Renaissance sowie das 19. und frühe 20. Jahrhundert. Von 2021 bis 2023 war Kero wissenschaftlicher Volontär bei Hessen Kassel Heritage und wirkte dort unter anderem an der Ausstellung Alte Meister que(e)rgelesen mit. Seine Dissertation Lust, Angst und Subversion: Seeing Sex in Art in Germany and Austria 1900–1930 untersucht unter anderem die Schnittstellen zwischen Kunst, Pornografie und Massenmedien.
Wir freuen uns auf euren Besuch!
Eintritt frei – Spenden willkommen
Sprache: Deutsch
Diese Veranstaltung wird unterstützt von:

