Belvedere21: Über das Neue – Wiener Szenen und darüber hinaus

Wir freuen uns, dass das Queer Museum Wien am Ausstellungsprojekt “Über das Neue” des Belvedere21 teilnimmt und einen Raum im zweiten Teil der Ausstellung kuratiert, in dem Arbeiten von Masha Godovannaya, Soohoon Lee, Marija Šabanović und Ciwan Veysel gezeigt werden.

Belvedere21: Über das Neue – Wiener Szenen und darüber hinaus

Eröffnung: 26. 5. 2023 19 Uhr

26.5.-2.7.2023

Belvedere 21 “Über das Neue – Wiener Szenen und darüber hinaus”

Wir freuen uns, dass das Queer Museum Wien am Ausstellungsprojekt “Über das Neue” des Belvedere21 teilnimmt und einen Raum im zweiten Teil der Ausstellung kuratiert, in dem Arbeiten von Masha Godovannaya, Soohoon Lee, Marija Šabanović und Ciwan Veysel gezeigt werden.

“Über das Neue – Wiener Szenen und darüber hinaus” ist ein großes Ausstellungsprojekt, das Werke von 45 Künstler*innen sowie “Ausstellungen in der Ausstellung”, von 24 Kunsträumen kuratiert, in einem dynamischen und variablen Rahmen zeigt. Die Räume wechseln während des Projekts mehrfach. Es stellt Fragen danach, was Kunst heute sein kann, welche Themen und Ästhetiken diskutiert werden und wie zeitgenössische Kunst wahrgenommen wird. Die Ausstellung wird kollektiv von einem Kurator*innenteam (Christiane Erharter, Andrea Kopranovic, Ana Petrović, Claudia Slanar, Luisa Ziaja) kuratiert. Dahinter steht der ehrgeizige Versuch, möglichst viele Perspektiven auf die Vielfältigkeit der Kunstproduktion in Österreich heute zu zeigen. Die Ausstellung versteht sich als wachsende Struktur und nicht als Überblick, was mit dem Titel “Über das Neue” korrespondiert, denn was wir heute als “das Neue” wahrnehmen, kann morgen schon überholt sein. Dies zeigt sich in der ständigen Veränderung des Ausstellungsraumes und der ausgestellten Werke während der Projektlaufzeit.

Vom Queer Museum Wien in der Ausstellung vertretene Künstler*innen:

Marija Šabanović, “Mirrors”
Marija Šabanović wurde in Niš, Serbien, geboren, wo sie ihr Architekturstudium absolvierte. Bereits während ihrer Schulzeit engagierte sich Marija Šabanović in der Antikriegsbewegung und schloss sich während ihres Studiums einer lokalen Initiative an, die sich für die Rechte und die Sichtbarkeit von LGBTIQ-Menschen in Südserbien einsetzt. Seit 2012 lebt Marija in Wien und studiert derzeit Fotografie an der Graphischen.

Mirrors beschäftigt sich mit Körpern und Spiegelungen.”Mein Bedürfnis, mich mit dem Thema Körper zu beschäftigen, rührt von der Erkenntnis her, dass viele Themen, ob sozial oder persönlich, den Körper im Zentrum haben. Ob wir nun über körperliche oder geistige Gesundheit oder über globale Politik sprechen, wir können die Frage nach dem Körper nicht umgehen. Der Körper ist daher wahrscheinlich einer der wichtigsten Positionierungsfaktoren in der sozialen Hierarchie.
Wenn wir vor einem Spiegel stehen, ist das Spiegelbild, das wir sehen, eine sehr wichtige Rückmeldung, die wir in einem Sekundenbruchteil erhalten. Diese Information ist nicht für jeden leicht zu verarbeiten, und ich glaube, das liegt daran, dass die Gesellschaft einige Körper verletzlicher gemacht hat als andere. Die Gesellschaft setzt uns unter Druck, indem sie uns von Klein auf vorschreibt, wie wir auszusehen haben. Diese Erwartungen bringen Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, sexueller Orientierung und Kultur in die Lage, diskriminiert und gemobbt zu werden. Das beeinträchtigt täglich ihre geistige und körperliche Gesundheit.”

Soohoon Lee, “Positive Cucumber/ Negative Cucumber”

Soohoon Lee ist ein koreanischer Künstler. Er studiert in der Klasse für Grafische Kunst und Drucktechniken an der Akademie der bildenden Künste Wien. Er arbeitet hauptsächlich mit Malerei und Zeichnung. In seinen Werken entstehen Charaktere und Geschichten innerhalb seines eigenen Universums, das er erschafft. In seinem Universum sind die Werke organisch verbunden und entwickeln sich wie bestimmte Szenen aus einem Film oder Zeichentrickfilm. Außerdem sind die Emotionen, die er in seinem Umfeld im Zusammenhang mit seiner Identität wahrnimmt, in die Werke eingebettet. Um sich seiner Vorstellungswelt präzise zu nähern, kombiniert er die Malerei mit anderen Medien um so verschiedene visuelle Sprachen zu zeigen.

Ciwan Veysel, “Breath”

Ciwan Veysel ist ein in der Türkei geborener queerer bildender Künstler, der in Österreich lebt und arbeitet. Durch die Verbindung von Kunst und Identität beschäftigt sich Veysel in seiner Produktion mit Identitätsfragen wie Immigration, queeren Kämpfen und Sichtbarkeit, queerer Körperpolitik, der Dynamik der Selbstfindung und kurdischen Identitätsfragen.
Die Serie “Breath” begleitet die systematische patriarchale Gewalt gegen queere Körper, behandelt aber auch Themen wie toxische Männlichkeit, staatliche Gewalt, Grenzen, innere Heilung und die Reise des bedingungslosen Atmens mit unseren Körpern durch die Dynamik der persönlichen Erfahrung.

Masha Godovannaya “Countryless and Queer”

Masha Godovannaya ist bildende Künstlerin, experimentelle Filmemacherin und Forscherin im Bereich Queer-Feminismus. Masha Godovannaya betrachtet Kunstproduktion als künstlerische Forschung und kollektive Aktion. Ihre künstlerische und wissenschaftliche Praxis stützt sich auf Kombinationen von Ansätzen und Bereichen wie Theorie des bewegten Bildes, experimentelles Kino und DIY-Videotradition, qualitative Sozialwissenschaft, Queer-Theorie, dekoloniale Methodologien und zeitgenössische Kunst.
Masha hat einen MFA-Abschluss in Film/Video von der Milton Avery Graduate School of the Arts, Bard College, New York, und einen MA in Soziologie von der Europäischen Universität in St. Petersburg, Russland. Derzeit ist sie Doktorandin an der Akademie der bildenden Künste in Wien, Österreich.

Das Mehrkanalprojekt “Countryless and Queer” fängt Spuren queerer Existenzen und intimer Arrangements ein, die von nicht-privilegierten Queers gelebt werden, die sich mit ihren Migrationserfahrungen in der Stadt Wien auseinandersetzen. Es entfaltet die Erzählungen von fünf queeren MigrantInnen aus Kontexten außerhalb des Globalen Nordens, die von geschlechtsspezifischer Gewalt, Homophobie, wirtschaftlicher Instabilität und sozialem Ungleichgewicht geprägt sind. Jenseits von Narrativen der Beschädigung wird Marginalität im Film als ein Raum für Emanzipation und Widerstand durchlebt und behandelt – voller Humor und Freude, Würde und Erotik, Emanzipation und Kampf.

Weitere Informationen finden Sie auf www.belvedere.at

Belvedere21  

Arsenalstraße 1,

1030 Wien

Erreichbar mit 

Bahn & S-Bahn, Straßenbahn D, 18, O
Station „Quartier Belvedere“
Bus 69A
Station„Arsenal“