Der öffentliche Raum ist bis heute sehr umkämpft. Durch die Geschichte hindurch haben verschiedenste queere Aktivist*innen gefordert, dass Straßen und Parks nach queeren Menschen benannt werden. Auch geht es in diesem Kampf um generelle Sichtbarkeit. Immer wieder trifft dies auf Widerstand oder Handlungsunfähigkeit der Politik. Einige positive Beispiele gibt es dennoch: Mittlerweile finden sich Parkbänke in Regenbogenfarben in der Stadt oder Zebrastreifen in Farben der Regenbogenfahne und der trans Flagge. So wurde auch erst im Jahr 2022 im 5. Bezirk ein Platz nach Helga Pankratz, einer Pionierin der österreichischen Lesbenbewegung, benannt. Der Heinz Heger Park im Alsergrund erinnert an das Pseudonym des Schriftsteller Johann Neumann, der 1972 im Buch Die Männer mit dem Rosa Winkel die Erfahrungen Josef Kohouts niederschrieb. Dieser lebte in der Nähe des Parks und überlebte die nationalsozialistischen Konzentrationslager als homosexuell Verfolgter. Repräsentation queerer Menschen in Österreich und im Stadtbild zeigt sich hierzulande auch im Kampf um Erinnerung.
Ein Denkmal, das an die homosexuellen Opfer des nationalsozialistischen Regimes erinnern soll, wird seit den frühen 2000er Jahren versprochen. Nach mehrfachen Verzögerungen könnte nun 2023 ein von einer Jury auserwähltes Projekt umgesetzt werden: eine Skulptur, die den Regenbogen in verschiedenen Grautönen zeigt und einen Schatten eines solchen darstellen soll. Im Resselpark wird damit an die vergessenen Opfer gedacht werden und die Erinnerung an homosexuelle Opfer aufrechterhalten.