- Zeig mir was du trägst und ich sag dir wer du bist.

1 Regenbogenfahne

Die Regenbogenfahne wurde in den 1970er Jahren das Symbol der queeren Bewegung. Jede Farbe hat eine Bedeutung. Pink, welches nicht immer gezeigt wird, steht für Sexualität und Begierde. Rot für das Leben. Orange für Heilung. Gelb für die Sonne. Grün für die Natur. Türkis, welches auch nicht immer Teil der Flagge ist, für die Kunst. Blau für Harmonie und Violet für die Spiritualität. Mittlerweile wurde die Flagge erweitert. Der schwarze und braune Streifen steht für den Kampf gegen Rassismus, der hellblaue, rosa und weiße für trans* Personen und die gelbe Fläche mit dem violetten Kreis für intersex Personen. Mittlerweile gibt es eine große Anzahl an Fahnen für die unterschiedlichen Communities, die sich in der queeren Bewegung zusammenfanden.

2 Flinserl

Als Erkennungszeichen unter schwulen Männern wurde ein Ohrring am rechten Ohr getragen. Wer nicht geoutet war, konnte sich mit diesem Zeichen diskret jenen zu erkennen geben, die auch davon wussten, was es bedeutete. Es wurde aber auch mit Stolz getragen und viele tun dies noch heute.

3 AIDS Schleife

Die sogenannte AIDS Schleife (eng. Red Ribbon) wurde 1991 von der Künstlergruppe Visual Aids ins Leben gerufen. Sie steht symbolisch für den Kampf gegen AIDS und HIV und zeugt von Solidarität mit infizierten Personen. Relativ bald erreichte die Schleife durch das Tragen verschiedenster Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens (zB. Lady Diana) ein breiteres Publikum und wurde auch im Mainstream bekannt. 

Bis heute wird das Symbol verwendet, insbesonders rund um den Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember. Aber auch beim Life Ball war die AIDS Schleife sehr präsent, sogar die Bühne für die Show am Rathausplatz war in Form einer riesigen roten Schleife gestaltet.

4 Rosa Winkel

Der Rosa Winkel wurde das erste Mal in den natiolsozialistischen Lagern verwendet. In diesen wurden inhaftierte homosexuelle Männer mit einem rosa Winkel gekennzeichnet, was auch in den Lagern selbst von anderen Häftlingen zu Diskriminierung führte. Ab den 1970er Jahren wurde er zum Symbol der Schwulenbewegung, die zu gewissen Zeiten sehr männlich dominiert war. In den USA nutzte ihn die Gruppe Act Up, um während der AIDS-Krise aufzuzeigen, was fehlende Forschung und politische Aufmerksamkeit mit der schwulen Community anrichtete.  

Ebenso 1982 wurde der rosa Winkel prominent von zwei Aktivisten beim Neujahrskonzert eingesetzt, um für “Menschenrechte für Schwule” zu demonstrieren.

5 Leerstelle

Der leere Platz im Setzkasten  steht für alle Zeichen und Symbole, die bereits wieder vergessen wurden oder noch in Zukunft Bedeutung erlangen.

6 Doppelaxt

Die Doppelaxt, auch genannt Labrys, ist ein lesbisches Symbol und Erkennungszeichen. Die Axt symbolisiert den Kampf für Frauenrechte und erinnert an die Amazonen, ein rein weibliches Kriegerinnenvolk.

7 Daumenring

Der Ring am Daumen war eine Möglichkeit, dass homosexuelle Personen sich erkannten, als es noch nicht sicher war, sich zu outen und Zusammenkommen in Bars noch kriminalisiert oder untersagt wurde.

8 Nelke

Die grüne Nelke wurde im 19. Jahrhundert in England ebenso als Erkennungssymbol unter Homosexuellen verwendet. Dies kommt daher, dass der Autor Oscar Wilde diese oft am Kragen trug.

9 Hanky Code

Der Hanky Code (auch Handkerchief Code) war ebenso eine Möglichkeit für die nonverbale Kommunikation unter schwulen Männern. Die Bandanas, die immer in der hinteren Hosentasche getragen wurden, zeigten anhand der Farbe an, welche sexuelle Praktik gesucht war. So war es möglich an schnellen, unverbindlichen Sex zu kommen. Vor allem durch Datingapps ging die Verwendung dieses Codes drastisch zurück.

 

Ampelpärchen

Nachdem Conchita Wurst den Eurovision Song Contest für Österreich gewonnen hatte wurden die Ampelpärchen 2015 für die Austragung des Wettbewerbs in Wien montiert. Eigentlich sollten sie nur für einige Wochen installiert bleiben, jedoch entschied man sich dazu, diese permanent zu belassen. Sie sollen die Gleichberechtigung zwischen heterosexuellen und homosexuellen Beziehungen zeigen. Widerstand gab es unter anderem von der FPÖ und der ÖVP. Salzburg zog nach, so auch Linz. In Linz wurden die Gelder dafür mit privater Initiative gesammelt, während der FPÖ-Verkehrsstadtrat diese auf Kosten der Steuerzahlenden wieder demontieren ließ.

Nach internationalem Vorbild finden sich nun auch Zebrastreifen in den Farben des Regenbogens und der trans Fahnen im Wiener Straßenbild. Regenbogenfahnen sind schon länger in der Stadt präsent, so fahren seit der Europride 2001 in Wien die Straßenbahnen mit Fähnchen am Dach durch den Juni.